Emmaus hatte den Status eines regionalen Mittelpunkts (eines Zentrums der Toparchie) unter Antipater und Hyrcanus II., 47 n. Chr. erhalten, und erscheint
als solches auf der Liste der Toparchien, die Flavius Josephus im
Buch „Jüdischer Krieg“, 3, 3, 5, gemeinsam mit Lydda und anderen Siedlungen
angibt. Jedoch hatte in ganz Judäa nur Jerusalem den Status einer Stadt
(„polis“). Die Zentren der Toparchien besaßen diesen Status nicht, da sie große
Dörfer waren. Flavius Josephus selbst bezieht sich auf Lydda als „Kome“, als
ein Dorf, in „Jüdische Altertümer“ 20, 6, 2. Wenn Flavius Josephus die Dörfer
Palästinas als Städte auflistet, sollte das dem Charakter seines Stils
zugerechnet werden, der von jüdischer Sprache und lokalen Traditionen
beeinflusst ist. Es ist auch wichtig zu beachten, dass im ersten Jh. n. Chr.
(der Epoche der Ereignisse, die im Lukasevangelium beschrieben sind) der frühere
Ruhm von Emmaus, wegen seines Verkaufs in die Sklaverei, 43 v. Chr. schon
verloren gegangen war (siehe Flavius Josephus, „Jüdische Altertümer“ 17, 10,
7-9). Die Folge davon war der Abstieg von Emmaus und seiner Zuordnung zur
Toparchie von Thamna, 66 n. Chr. (siehe Flavius Josephus „Jüdischer Krieg“ 2,
20, 4, Vincent & Abel, „Emmaüs“, Paris, 1932, S. 291-292, 311-312; zur entgegengesetzten Sicht, siehe: W. Zwickel,
„Emmaus: ein neuer Versuch“; Biblische Notizen, Heft 74, München, 1994, S.
33-36). Siehe: Die hasmonäische und Die frührömische Epoche