Emmaus-Nikopolis


Katholische Gemeinschaft der Seligpreisungen


Geschichte

Die Gemeinschaft der Seligpreisungen wurde 1973 in Frankreich von Ephraim Croissant und seiner Frau Jo und einem anderen Ehepaar gegründet. Erzbischof Robert Coffy von Albi gab der Gemeinschaft ihre erste kirchliche Anerkennung. Heute untersteht sie der päpstlichen Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens. Die Mitglieder der Gemeinschaft folgen damit dem Ruf des Zweiten Vatikanischen Konzils nach einer mächtigen Erweckung des Gottesvolkes, besonders der Laien, und suchen Gottes Ruf damit zu beantworten, dass sie ihr Leben Gott weihen und sich selbst einem Leben in Gemeinschaft in kontemplativer und apostolischer Hinsicht verpflichten.


„Im Herzen der Kirche, meine Mutter, werde ich Liebe sein“. - Hl. Thérèse von Lisieux

Name

Die „Seligpreisungen“ sind Teil der Bergpredigt Jesu in den Evangelien nach Matthäus und nach Lukas:

Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte:

„Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.

Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.

Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.

Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.

Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.

Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.

Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.“

(Mt. 5,1-12)

Maria Tochter Zion

Das Wandbild in der Kapelle der Gemeinschaft der Seligpreisungen in Emmaus-Nicopolis

Die Seligpreisungen: Unser Weg zur Heiligkeit!

 Die Seligpreisungen spiegeln das Antlitz Jesu Christi und seine Liebe. Sie zeigen die Berufung der Gläubigen, in die Herrlichkeit seines Leidens und seiner Auferstehung mit hineingenommen zu werden; sie heben die Taten und Haltungen hervor, die das christliche Leben kennzeichnen; sie sind überraschende Verheißungen, die in Bedrängnissen die Hoffnung stärken; sie künden die Segnungen und Belohnungen an, welche die Jünger insgeheim schon besitzen; im Leben der Jungfrau Maria und aller Heiligen sind sie schon eröffnet. - Katechismus der Katholischen Kirche 1717

Ein neues Pfingsten

Die charismatische Erneuerungsbewegung begann in der katholischen Kirche Ende der 1960er Jahre. Die Ausgießung des Heiligen Geistes führte zur Erweckung neuer Gemeinschaften, eines neuen missionarischen Eifers und der Liebe für die und Freude an der Verkündigung des Evangeliums. Aus dieser Bewegung des Heiligen Geistes wurde die Gemeinschaft der Seligpreisungen geboren. 

Die Erfahrung des Heiligen Geistes, der auch heute lebendig ist und wirkt, zeigte Ihn uns als die allmächtige Dritte Person der Heiligsten Dreifaltigkeit und zugleich als unseren vertrauten Freund. In Seiner Gegenwart, durch Sein Wirken und Seine Eingebungen wird die Heilige Schrift lebendig und die Kirche offenbart sich als die Braut Christi und Tochter des Vaters. Den Worten unseres Schutzpatrons, des hl. Seraphim von Sarow zufolge, besteht der Zweck unseres Lebens darin, den  Heiligen Geist zu erlangen.

Berufung und Spiritualität

Das Leben im Geist

 Die Gemeinschaft ersehnt und betet jeden Tag aufs Neue um den Empfang des Heiligen Geistes. Offen und für das Kommen des Gottesreiches bereit, schreiten wir, fügsam und den Bewegungen des Geistes hingegeben, der weht wo Er will, voran. Jedes Mitglied trachtet durch eine intensive Vereinigung mit Gott auf diesen Ruf zu einem Leben im Geist je nach Lebensstand zu antworten. Durch unsere tägliche Lectio Divina, das betrachtende Lesen des Wortes Gottes im Gebet, lassen wir uns formen und im Geheimnis der Offenbarung erneuern.      

 Die Weihe an die Jungfrau Maria

„Die Gemeinschaft gehört der Jungfrau Maria”: dies versicherte Marthe Robin (eine französische Mystikerin, die von 1902 bis 1981 lebte) und ermutigte uns, das Geheimnis Mariens zu ergründen. In ihrer Person offenbart die Jungfrau Maria schon das Geheimnis der verklärten Menschheit, und sie hält Fürsprache für uns, damit wir entdecken, wofür wir geschaffen sind: für eine Liebesbeziehung mit Unserem Schöpfer. Sie ist unser Vorbild der innigen Vereinigung des Geschöpfes mit seinem Schöpfer. Jeden Morgen beschließen wir unser Gebet mit der Erneuerung unserer Weihe an sie durch den vom hl. Ludwig Maria Grignion de Montfort verfassten Text, indem wir uns der Ikone der Jungfrau zuwenden. 

Das sakramentale Leben

Die Feier der Liturgie vereint uns mit dem Lobpreis des Himmels. Die Heilige Eucharistie und das Sakrament der Versöhnung stärken uns auf dem Weg zur Heiligkeit und begleiten uns auf unserem Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Indem wir dem Beispiel der ersten Christen folgen, die  „an der Lehre der Apostel, an der brüderlichen Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten festhielten.“ (Apg 2, 42), legt die Gemeinschaft besonderen Wert auf die Liturgie.  Durch die Liturgie nehmen wir in Vorwegnahme des kommenden Himmelreichs schon in Zeit und Raum an der Ewigkeit und Unendlichkeit Gottes teil. 

Unsere spirituelle Lehrerin, Hl. Thérèse von Lisieux   

Unsere heiligen Patrone:

Hl. Joseph

Hl. Jean-Marie Vianney

Hl. Seraphim von Sarow

Die Ausübung von Lobpreis und Charismen. 

Durch die Taufe wird jeder von uns zu einer neuen Schöpfung in Christus, einem Wesen, dazu geschaffen, die Herrlichkeit des Vaters zu preisen. Angespornt durch den Glauben, den wir von der Kirche empfangen haben, und vereint mit den Gliedern des Leibes Christi im Himmel und auf der Erde, finden wir unsere Freude, indem wir Gott für das, was Er ist und für alles, was Er geschaffen hat, lobpreisen. 

Das Mysterium Israels

Der hl. Paulus spricht vom Mysterium Israels als einem grundlegend mit dem Geheimnis der Kirche verbundenen. Jede Woche beten wir für das jüdische Volk, auf dass es in der Liebe zum Herrn wachse und dem Bund treu bleibe (vgl. die Fürbitten der Karfreitagsliturgie).

„Als Christen können wir das Judentum nicht als eine fremde Religion ansehen. [...] Der Dialog und die Freundschaft mit den Kindern Israels gehören zum Leben der Jünger Jesu”.  - Papst Franziskus, Evangelii Gaudium 247-248

 Die Einheit der Christen 

 Indem wir für die Einheit der Christen Fürbitte halten, vereinen wir uns mit dem Gebet Christi für die Einheit Seiner Jünger. Unser leidenschaftliches Gebet, dass alle Christen zur vollkommenen Einheit gelangen, ist wurzelt in den Worten Christi vor Seiner Passion: “Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. (Joh 17, 22-23). 


Zusammenleben der Lebensstände

 Ein Geist der Gemeinschaft 

Das Vorbild des innertrinitarischen Lebens inspiriert unseren Ruf zu einer Gemeinschaft der Lebensstände. So wie die drei göttlichen Personen in vollkommener Gemeinschaft leben und sich dabei weder vermischen noch ihren eigenen Charakter verlieren, so strebt unsere Gemeinschaft nach einer dynamischen Einheit, indem sie jedem ermöglicht, sich innerhalb seiner eigenen Berufung zu entfalten. Auf diese Weise spiegelt die Gemeinschaft der verschiedenen Lebensstände das tiefe Wesen der Kirche wider und offenbart es, die als Volk Gottes  im Geheimnis der Verbundenheit das Leben der Dreifaltigkeit ersehnt. (Aus den Statuten der Gemeinschaft, 8)

Gottesdienst in der Kapelle der Gemeinschaft

  Schabbatfeier

 Feier der Osternacht in der byzantinischen Basilika von Emmaus

Brüderliche Nächstenliebe

Die erste Übung der Nächstenliebe in Christus, zu der sich alle Mitglieder der Gemeinschaft der Seligpreisungen verpflichten, besteht in der gegenseitigen Hilfe für ihre persönliche und gemeinschaftliche Radikalität in der Nachfolge Christi, in Treue zu ihrem Charisma. Sie fühlen sich auch dafür verantwortlich, untereinander ein echtes  geschwisterliches Leben als eines der kostbarsten Geschenke, das der Herr ihnen macht, zu fördern. Dadurch wollen sie die Wahrheit des Wortes von Psalm 133 bezeugen: „Seht doch wie gut und schön ist es, wenn Brüder in Eintracht beisammen wohnen!” (Aus den Statuten der Gemeinschaft, 19)

Die Geweihten: Priester, Brüder und Schwestern: 

Die Geweihten der Gemeinschaft verpflichten sich zu besonders inniger Vertrautheit mit Christus im Gebet, zur Bewahrung ihres Herzens vor jeder Zuneigung, die der Gottesliebe entgegensteht, zur Wachsamkeit über ihre Sinne und ihren Blick, damit nichts die Liebesvereinigung mit dem Bräutigam beeinträchtigen kann, und zu einer großen Verfügbarkeit des Herzens gegenüber dem Nächsten, um jeden mit der Liebe Jesu selbst zu lieben. (vgl. can. 599 CIC)-  (Aus den Statuten der Gemeinschaft, 13)

  Durch die Gelübde der drei evangelischen Räte Armut, Keuschheit und Gehorsam schließen die geweihten Brüder und Schwestern sich enger an die Lebensform Christi in dieser Welt an. So bezeugen sie die Berufung eines jeden Christen, “Braut Christi” zu sein.

 Laienmitglieder 

Die Mitglieder des Laienzweiges erkennen in der Berufung  der  Gemeinschaft eine Lebensform, die es ihnen ermöglicht, die evangelische Vollkommenheit anzustreben. Durch ihre Zugehörigkeit zur Gemeinschaft möchten sie der Weihe ihres Lebens an den Herrn Ausdruck verleihen, indem sie nach dem Geist der evangelischen Räte und der Seligpreisungen leben. (Aus den Statuten des Laienzweiges der Gemeinschaft, 4)

Die Ehepaare teilen durch ihre Verpflichtung den anderen Mitgliedern der Gemeinschaft die Gnade ihres Sakraments mit und wünschen Zeugnis abzulegen für die Schönheit der Ehe und die Sendung als radikale Selbsthingabe. ( Direktorium der Gemeinschaft, 8)

Die unverheirateten Laien geben Zeugnis für die Schönheit des christlichen Lebens und ihrer Verfügbarkeit  für die Bedürfnisse der Kirche und der Welt im Geiste der Seligpreisungen. Einige von ihnen übernehmen eine Verpflichtung zum Zölibat um des Himmelreiches willen. (Direktorium der Gemeinschaft, 9)

Eine Wanderung von Jerusalem nach Emmaus wird jeden Ostermontag von der Gemeinschaft geführt.

Israelische Volkstänze sind eine Tradition der Gemeinschaft

Führung einer Gruppe von Pilgern in der archäologischen Stätte von Emmaus 

Die Gemeinschaft in aller Welt

Die Mitglieder der Gemeinschaft der Seligpreisungen leben auf fünf Kontinenten verteilt, in etwa fünfzig Häusern oder Heimen. Es gibt 11 Häuser in Afrika, 3 in Amerika, 2 in Asien, 2 im Nahen Osten, 34 in Europa, davon 16 in Frankreich. An all diesen Orten bemühen sich die Mitglieder, ob Geweihte oder Laien, die Seligpreisungen zu leben, indem sie sich im Dienste der Kirche für die Evangelisation und für Werke der Barmherzigkeit einsetzen. 


Die Gemeinschaft in Israel

Die Gemeinschaft ist seit 1975 in Israel vor Ort präsent. Wir kommen hierher, um für die vollständige Erlösung Israels zu beten und ein gegenseitiges Verständnis und die Versöhnung von Juden und Christen zu fördern. Seit 1993 kümmern wir uns um den heiligen Ort von Emmaus und empfangen hier Pilger und Besucher. Die Schönheit der Lage und seine Entferntheit von den Städten bieten einen friedlichen Hafen von Ruhe und Abgeschiedenheit und die Möglichkeit, mit anderen gemeinsam eine tiefe Erfahrung Gottes zu erleben.  

Besucher und freiwillige Helfer sind herzlich willkommen.

Bitte kontaktieren sie uns:

Gemeinschaft der Seligpreisungen,

Emmaus-Nicopolis, Latrun Kreuzung, neben den "Canada" Park, 

Israel

Tel.: +972 (0) 8 925 69 40 

Fax: +972 (0) 8 924 65 69

Mobil: +972 (0) 52 356 20 71

E-Mail: emmaus@beatitudes.org

Die internationale Website der Gemeinschaft:

www.beatitudes.org/de/

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